Chiasamen – ein Superfood auf dem Vormarsch

Chiasamen – ein Superfood auf dem Vormarsch  Immer öfter lesen Sie, wie wertvoll „Superfoods“ für die Ergänzung unserer Nahrung sein können. Und immer öfter fällt dabei auch der Begriff „Chiasamen“. Vielleicht denken Sie auch, dieser „neumodische Quatsch“ ist nichts weiter als „Geldmacherei“ und Sie haben sich nicht weiter damit beschäftigt.

Hier erhalten Sie einen Einblick in das Superfood Chiasamen.

Informieren Sie sich über die positiven Eigenschaften und die einfachen Möglichkeiten, wie Sie Chiasamen in Ihre traditionelle Küche integrieren können.

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Chiasamen

Wussten Sie, dass schon vor Jahrtausenden die Ureinwohner Mexikos, die positiven Eigenschaften der Chiasamen kannten und auf die stärkende Wirkung dieser schwarzen Körner vertrauten?

In der Sprache der Maja heißt das Wort „Chia“ so viel wie „Kraft“.

Die alten Völker der Maja oder der Azteken nutzten bereits Chiasamen, in dem sie sie einweichten und bis zu 24 Stunden Kraft aus dieser „Mahlzeit“ schöpften. Gerne stärkten sie sich so vor großen Kämpfen oder Schlachten.

Chiasamen, ihre Inhaltsstoffe und deren Wirkung

Chiasamen bestehen zu ca. 20% aus Protein, zu etwa 38% aus Chiaöl und aus vielen weiteren Vital- und Ballaststoffen.

Aufgrund des hohen Proteinanteils sind sie ein hervorragender Eiweißlieferant. Sie sind sehr beliebt in der veganen und vegetarischen Ernährung, da sie das für den Körper benötigte Protein ohne tierische Lebensmittel liefern. Auch Sportler greifen gerne auf sie zurück, weil sie beim Muskelaufbau behilflich sind.

Für den Knochenbau halten sie wichtiges Phosphor, Magnesium und Calcium bereit. Zum Beispiel verfügen Chiasamen über etwa 5mal mehr Calcium als Vollmilch.

Obendrein enthalten sie für den Körper entzündungshemmende Antioxidantien.

Die Darmaktivität wird ebenfalls durch den Verzehr von Chiasamen angeregt, weshalb sie gerne auch bei Diäten als „Schlankmacher mit hohem Sättigungsgrad“ eingesetzt werden.

Für einen positiven Einfluss auf das menschliche Herz-Kreislaufsystem und auf die körperlichen Blutfettwerte, sorgen die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren der Chiasamen. Mit Omega-3-Fettsäuren können der Cholesterinspiegel und auch Blutfettwerte gesenkt werden. Sie steigern obendrein die Leistungsfähigkeit, da sie die Gehirndurchblutung anregen.

Als Vitamine findet man in Chiasamen B1, B3 und auch E. Diese Vitamine sind verantwortlich für schöne Haare und Haut, kräftigen das Bindegewebe und stärken das Immunsystem.

Dosierungsempfehlung von Chiasamen

Sie werden auf jeder Packung von Chiasamen eine Empfehlung für einen täglichen Höchstverzehr finden, die nicht überschritten werden sollte. Die empfohlene Tagesdosis sind ca. 15 Gramm. Dies entspricht 2 Esslöffeln Chiasamen, die sie ohne Probleme zubereiten und verzehren können. Bei einer Überdosierung könnten eventuell Nebenwirkungen auftreten.

Eventuelle Nebenwirkungen durch Chiasamen

Übermäßiger und auch falscher Verzehr von Chiasamen kann zu Magen- und Darmproblemen mit Verstopfung führen. Um diesen Nebenwirkungen vorzubeugen, achten Sie bitte darauf, dass Sie immer genügend trinken. Diese Regel gilt im Übrigen bei jeder Ernährung, die sehr ballaststoffreich ist. Durch das Wasser sorgen Sie in jedem Fall dafür, dass die Körner gut durch den Darm transportiert werden. Und je mehr Wasser Sie zu sich nehmen, umso fördernder ist das für Ihre Verdauung.

Bei  einem empfindlichen Magen könnten gegebenenfalls Völlegefühl oder Blähungen auftreten.

Es kann auch zu Nebenwirkungen mit Medikamenten kommen. Sollten Sie einen Blutverdünner benötigen, klären Sie den Verzehr der „Powerkörner“ unbedingt mit Ihrem Arzt ab. Da, wie oben schon erwähnt, die Samen Einfluss auf den Blutdruck haben und aufgrund ihres Omega-3-Fettsäure-Anteils wie ein Blutverdünner wirken, sollten Sie hier Vorsicht walten lassen.

Auch wenn Sie unter „zu niedrigem Blutdruck“ leiden, fragen Sie bitte vorher Ihren Arzt um Rat.

Wie jedes andere Lebensmittel auch, können Allergien gegen Chiasamen auftreten. Sollte bei Ihnen eine Allergie gegen Rosmarin, Minze oder auch Thymian und Salbei bekannt sein, dann sollte auf ein Verzehr der Chiasamen verzichtet werden. Genau wie die genannten Kräuter, gehört auch die Chiapflanze zu den sogenannten Lippenblütler.

Ansonsten sind keine weiteren Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Chiasamen zu befürchten und die positiven Eigenschaften von Chiasamen überwiegen gegenüber den eventuellen negativen Folgen. Vorausgesetzt Sie halten Sie an die korrekte Zubereitung und empfohlene Dosierung.

Wie werden Chiasamen zubereitet, verwendet und wie werden sie am besten aufbewahrt

Die einfachste Art Chiasamen zu verzehren ist, sie roh zu verwenden. Verwenden Sie die Samen als „Topping“. Sie können die Körner einfach über Ihren Joghurt, Porridge oder auch Salat streuen. Oder Sie geben einfach welche in Ihr morgendliches Müsli.

Einfach aus der Packung in Ihr Essen, einfacher geht es nicht.

Sollten Sie zu den „Brotbackern“ gehören, können Sie auch einfach einen Esslöffel mit in den Brotteig geben und so Ihr Brot gesund „aufpimpen“. Gemahlene Chiasamen können Sie auch pulverisiert auf Ihren Cappuccino oder Ihren Kakao geben. Das sieht nicht nur hübsch aus, es ist obendrein auch gesund. Beachten Sie hier bitte, dass gemahlene Samen zügig verzehrt werden sollten, da sie leichter und schneller ranzig werden.

Von Kochen der Chiasamen ist allerdings abzuraten. Durch das längere Erhitzen werden die wertvollen Inhaltstoffe zerstört. Das heißt aber nicht, dass Sie nicht über Ihren fertigen Eintopf ein paar Körner streuen dürfen. Womit wir wieder beim „Topping“ wären.

Rösten hingegen, so 2 bis 3 Minuten, in einer beschichteten Pfanne, ist aber möglich. Auch diese Variante passt wunderbar über fertige Eintöpfe oder Suppen. Stellen Sie ein Schälchen gerösteter Samen mit auf den Tisch und jeder kann sich nach seinem Belieben davon bedienen.

Sie können Ihre Chiasamen natürlich auch einweichen. Ob nun in Wasser, Saft oder auch Milch. Weichen Sie hierzu Ihre Chiasamen mit der 3fachen Menge an Flüssigkeit für ca. 15 Stunde ein. Nach etwa 15 Minuten entwickeln die Chiasamen eine geleeartige Konsistenz, die sehr nahrhaft und sättigend ist.

Und da Chiasamen mehr oder weniger „geschmacksneutral“ sind, können sie sehr vielseitig eingesetzt werden.

Noch ein kleiner Tipp am Rande: Sie können eingeweichte Chiasamen beim Backen als „Ei-Ersatz“ verwenden. Diese Alternative ist besonders in der veganen Küche verbreitet.

Am besten bewahren Sie Ihre Chiasamen luftdicht verpackt und an einem trockenen Ort auf. Geöffnete Tüten können Sie zum weiteren Schutz in einem Schraubglas aufbewahren. So bleibt Ihr Superfood für einige Monate haltbar und genießbar.

Wo Sie Chiasamen kaufen können

Chiasamen erhalten Sie mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt, in Drogeriemärkten oder auch, wenn Sie Glück haben, im Discounter um die Ecke. Immer öfter werden hier die „Power-Samen“ als Aktionsware angeboten.

Und wenn Sie zu den „Online-Shoppern“ zählen, werden Sie natürlich auch im Internet fündig

Einfache Rezepte mit Chiasamen

Ein schnelles Rezept ist der ganz einfache „Chiapudding“.

Weichen Sie 4 Esslöffel Chiasamen in 250 ml Flüssigkeit ein. Je nach Geschmack verwenden Sie normale Vollmilch oder Milchersatzprodukte wie Mandelmilch, Soja- oder Hafermilch. Lassen Sie das Gemisch 2 Stunden quellen. Danach können Sie Ihren „Pudding“ nach Belieben würzen. Honig, Zimt, Kakaopulver, Agaven- oder Ahornsirup und was auch immer Sie gerne mögen. Probieren Sie es aus. Es schmeckt nicht nur köstlich, es ist nahrhaft und gesund.

Oder backen Sie einfach mal ein „Chiabrot“.

Nehmen Sie 700 gr. Vollkornmehl, 3-4 Esslöffel Chiasamen und ca. 20 gr. Trockensauerteig. Mischen Sie die alles zusammen und fügen Sie langsam 400 ml warmes Wasser dazu. Kneten Sie alles zu einem Brotteig zusammen und lassen diesen ca. 1 Stunde an einem warmen Plätzchen gehen. Das Teigvolumen sollte sich dann verdoppelt haben. Formen Sie einen Laib und backen Sie diesen bei ca. 180°C ca. 1 Stunde im Backofen ab. Probieren Sie Ihr lauwarmes Brot, vielleicht mit bestrichen mit frischer Butter. Sie werden sehen, wie köstlich das ist.

Sind Sie nun neugierig geworden und hat „Superfood“ ein bisschen von seiner „Exotik“ verloren? Dann probieren Sie es aus und genießen Sie seine positive Wirkung.

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